Notiz am Rande: Von solchen Tagen…

Es gibt Tage, da läuft’s einfach. Und andere, da läuft’s halt nicht so. Tage, die einen echt fordern. Heute war eher einer der zweiten Sorte. Schon am frühen Morgen ein sehr schwieriges, Weichen stellendes Gespräch in der Schule, die ja eigentlich jetzt hätte vorbei sein sollen. Tja, aus G8 kann auch wieder G9 werden. Tristesse statt Abiball. Und einmal mehr viele Worte, Appelle, Argumente. In der Hoffnung, dass sie irgendwann vielleicht doch einmal fruchten und nicht ständig gegen den Wind gesprochen sind. Dass der Schalter endlich umgelegt wird, der Groschen fällt und das wahrlich vorhandene Potential auch genutzt wird. Das mit dem Erwachsenwerden dauert bei Jungs anscheinend dann doch etwas länger.

Frustmanagement die Zweite beim jüngeren Filius am Abend, diesmal auf sportlicher Ebene: Ungefähr zum fünften Mal bei einem wichtigen Turnier der selbe Gegner in der ersten Runde. Immer knapp verloren. Das brennt sich fest im Hirn. Jeder, der Tennis spielt, weiß das. Und auch diesmal. Obwohl er so gut trainiert hat, eigentlich sehr gut drauf war, ihm körperlich überlegen ist und spielerisch mindestens gleichwertig. Wieder im dritten Satz verloren. Schlecht gespielt, sagt er. Big points leichtfertig versemmelt. Ich weiß es nicht. Darf ja nicht zuschauen, bin nur Taxi und zum Schweigen verpflichtete, moralische Stütze bei Niederlagen.

Aber es gab auch ein paar unverhofft schöne Augenblicke. Und wie hat ein Freund heute gesagt: Es ist alles eine Frage der Perspektive! So freue ich mich jetzt einfach, dass ich morgen nicht schon wieder frühmorgens 100 Kilometer in den Münchner Norden zum Turnier fahren muss, sondern ausschlafen kann. Ach ja, Wäsche waschen bleibt mir jetzt erst einmal auch erspart: Die Waschmaschine hat heute Vormittag auch ihren Geist aufgegeben. Petra Rapp